1881 – 1900: Gründung und erste Strukturen

Feuerwehrhaus von 1881 - 1883

1881 – Die am 15. Mai 1881 gegründete Feuerwehr Lofer, welche auf Anhieb über 95 aktive Mitglieder verfügte, konnte von der Gemeinde eine große und eine kleinere fahrbare Feuerspritze sowie "Wasserleitungsschläuche", Feuerleitern und 16 Wassereimer übernehmen. Die Feuerwehr wurde unter dem Namen Lofer / St. Martin gegründet, da man der Auffassung war, mit einer Feuerwehr für die beiden Gemeinden auszukommen. Wie sich in der Folge zeigte, funktionierte diese Regelung, denn erst 1937 wurde in der Gemeinde St. Martin eine eigene Feuerwehr gegründet. Am 7. August 1881 wurde bei einer Feuerwehr-Versammlung der Beschluss gefasst, auf dem sogenannten "Pechtfeld" für die neugegründete Wehr ein Spritzenhaus zu bauen, welches auch im Herbst dieses Jahres errichtet wurde. Dieses erste Spritzenhaus wurde jedoch bald wieder abgetragen, da der Schweizerwirt Anton Dandl laut Protokoll vom 2. März 1881 für den Bau einer Feuerwehr-Zeugstätte unentgeltlich einen Grund zur Verfügung stellte. Diese neuerbaute Zeugstätte stand über 90 Jahre und wurde erst im Jahr 1973 abgetragen.

1896 – Im Zuge der Elektrifizierung von Lofer verfügte die Freiwillige Feuerwehr Lofer / St. Martin bereits über eine elektrische Sirene sowie eine beachtliche Ausrüstung: 2 Zeugstätten, 2 Saugspritzen 2-strahlig, 2 Fahrwagensaugspritzen 2-strahlig, 1 Fahrwagensaugspritze 1-strahlig, 1 tragbare Schubleiter, 7 Freistehleitern mit Stützen, 5 Dachleitern, 7 Hackenleitern, 6 Unterstell-Leitern, 25 komplette Steigausrüstungen, 140 Helme, 750 m Schläuche, 2 Gerätewagen, 150 Wassereimer und 1 fahrbare Schubleiter.

1900 – 1950: Aufbau, Kriegszeiten und erste Technik

Knabenfeuerwehr

1902 – In diesem Jahr wurde in Lofer die erste Wasserleitung mit 15 Hydranten errichtet.

1904 – Eine Besonderheit war die Gründung der ersten Knabenfeuerwehr Österreichs mit 14 Buben im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren. Diese "Wehr" bestand in dieser Form über zwölf Jahre und war in ihrer Art wohl einzigartig.

1916 – Trotz einer Rekordstärke von 292 Mitgliedern mussten viele Feuerwehrmänner zum 1. Weltkrieg einrücken. Daher wurde eine Frauengruppe gegründet, die zehn Jahre lang Bestand hatte und deren Mitgliederzahl zwischen sieben und 18 schwankte.

1921 – Als eine der ersten Feuerwehren im Land Salzburg beschaffte die Feuerwehr Lofer / St. Martin zwei motorbetriebene Pumpen. Eine Spende von Herrn Waldemar Schmidtmann über 150.000 Kronen machte dies möglich, den Restbetrag trugen die Hausbesitzer. Aufgrund der schwierigen Nachkriegsverhältnisse wurden die Pumpen jedoch erst am 12. August 1922 geliefert.

1930 – Die Gemeinden Lofer und St. Martin erließen eine gemeinsame Feuerlöschordnung. 1933 wurde eine weitere Motorpumpe der Marke Rosenbauer in Dienst gestellt. 1935 begann der Bau einer Zeugstätte für die Löschgruppe Au, da diese bei Hochwasser von der Hauptwache abgeschnitten war.

1937 – Die gemeinsame Wehr wurde in zwei eigenständige Feuerwehren aufgeteilt: Lofer und St. Martin

1938 - 1945 - Über die Zeit des 2. Weltkrieges existieren leider keine Chronikaufzeichnungen.

1945 – In der Nachkriegszeit herrschte große Not, so wurde vielerorts improvisiert. Von 1945 bis 1960 wurden in der Feuerwehr Lofer die alten Wehrmachtshelme verwendet. Das erste Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Lofer, welches zu dieser Zeit auf dem neuesten Stand der Technik war, stammte ebenso aus alten Wehrmachtsbeständen. Dieses ehemalige Flughafenlöschfahrzeug wurde von Feuerwehrmännern nach dem Krieg in einem Heustadl versteckt und war bis 1971 im Dienst. Die Bauern der Umgebung organisierten nach dem Krieg eine TKW-Tragkraftspritze aus dem Munitonslager der Wehrmacht im Loferer Hochtal. Diese Pumpe war danach 35 Jahre lang im Einsatz bei der Feuerwehr Lofer.

1949 – Die neue Zeugstätte mit drei Stellplätzen und Diensträumen wurde eingeweiht. 

1950 – 2000: Modernisierung und Kommunikation

TLF (1971-2002) Öl-Rüst (1981-1995)

1950 - Ein Ford Planenfahrzeug mit Anhänger wurde in den Dienst gestellt. 

1951 - fand die Segnung der zweiten Feuerwehrfahne statt, welche sich heute noch im Besitz der Feuerwehr befindet. 

1956 - wurde ein Unimog der Marktgemeinde Lofer als Zugfahrzeug für die Tragkraftspritze eingesetzt.

1957 – Die Feuerwehr Lofer modernisierte ihre Ausrüstung. 1958 wurde eine VW-Tragkraftspritze (800 l/min) angeschafft, 1959 eine baugleiche Pumpe auf einem Anhänger für die Löschgruppe Au. 1960 folgten grüne Einsatzbekleidung und Einheitshelme. Ab 1963 stand ein Opel-Blitz mit eingebauter Tragkraftspritze im Dienst. Im selben Jahr wurde die Zeugstätte Scheffsnoth errichtet. 1964 wurden erste Handfunkgeräte und die Funkfixstation Florian Lofer eingeführt – Die Feuerwehr Lofer war zu dieser Zeit im Pinzgau die einzige Feuerwehr, welche über Funkgeräte verfügte. . Deshalb wurde bei einem Hochwassereinsatz in Zell am See die Feuerwehr Lofer zur Koordinierung der Einsatzkräfte angefordert.

1965 – Eine Tragkraftspritze Rodax RK 40 wurde auf einem Anhänger für Scheffsnoth beschafft. 1967 folgte die Anschaffung von drei Atemschutzgeräten. 1971 wurde ein neues TLF A-4000 auf Mercedes Benz mit Rosenbauer-Aufbau angeschafft. 1975 ersetzte ein KLF Ford Transit den Opel-Blitz.

1981 – Zu dieser Zeit war die Einsatztätigkeit auf dem Gebiet der Verkehrsunfälle bereits soweit fortgeschritten, dass 1981 vom Landesfeuerwehrverband Salzburg ein Öl-Rüstfahrzeug mit hydraulischem Rettungsgerät in Lofer stationiert wurde. Das Einsatzgebiet der Feuerwehr Lofer mit diesem Fahrzeug umfasste das gesamte untere Saalachtal. . In diesem Jahr wurde in Eigenregie das alte KLF zum Atemschutzfahrzeug und ein Kastenwagen zum bis 2009 im Einsatz stehenden KLF umgebaut. Dies war erforderlich, da die neue VW-Pumpe Supermatic 1200 l/min für das alte Fahrzeug zu schwer war.

1983 – Eine große Errungenschaft für die Feuerwehr Lofer war 1983 die Einführung der Funksirenensteuerung und der stillen Alamierung (Piepser). Im selben Jahr fand auch der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus statt.. 

1985 -  wurde die derzeitige Zeugstätte feierlich eingeweiht. Neben 6 Stellplätzen für die Feuerwehrfahrzeuge gibt es einen Bereitschafts-, Schulungs-, Funk-, Lager- und Atemschutzraum sowie eine Küche, eine Bekleidungskammer und einen Schlauchturm. Es wurde auch eine Füllstation für Atemschutzflaschen und ein Prüfgerät für die Atemschutzgeräte installiert.

1991 – Für die Löschgruppe Au wurde ein Pumpenanhänger (Eigenbau) gefertigt und in Dienst gestellt.

1995 – Für den Einsatz im Lärchbergtunnel wurde ein neues Rüstlöschfahrzeug RLF-A 2000 (Mercedes 1627 AF) mit Aufbau der Firma Seiwald angeschafft. Das Fahrzeug war mit einem zweiten Satz hydraulisches Rettungsgerät der Firma Weber, einer fest verbauten Rotzler-Seilwinde sowie umfangreicher technischer Ausrüstung ausgestattet.

1998 – In diesem Jahr erfolgte die umfassende Umstellung auf neue Einsatzbekleidung des Typs Fireshield in Grün, ergänzt durch eine Schutzjacke in Orange sowie den neuen Einsatzhelm Heros. Zeitgleich wurde auch die EDV-Einführung umgesetzt – mit dem FIS Feuerwehrprogramm als Verwaltungs- und Einsatzdokumentationssystem.

1999 – In diesem Jahr wurde eine neue dreiteilige Schiebeleiter mit einer Auszugslänge von 14 Metern in den Dienst gestellt.

2000 – Heute: Professionalisierung und Zukunftsausrichtung

Feuerwehrhaus nach Umbau 2024

2001 – Die Feuerwehr Lofer erweiterte ihren Fuhrpark um ein neues Schlauchfahrzeug auf Basis eines Opel Campo, welches in Eigenregie aufgebaut wurde.

2002 – Gleich mehrere bedeutende Fahrzeuge und Geräte wurden angeschafft: Ein neues Mannschaftstransportfahrzeug VW T4 Syncro mit Aufbau der Firma Seiwald, ein Tanklöschfahrzeug TLF-A 4000/200 Mercedes 1628 AF (speziell für den Tunneleinsatz konzipiert) sowie eine Tragkraftspritze vom Typ Ziegler Ultra Power 8/8.

2003 – Eine weitere Tragkraftspritze Ziegler Ultra Power 8/8 wurde beschafft. Zudem wurde ein Öl-Gefahrengutanhänger auf einem Tandemanhänger der Firma Hochedlinger in Eigenregie aufgebaut. In diesem Jahr fand auch die feierliche Segnung der neuen Feuerwehrfahne statt.

2004 – Der Schulungsraum, die Küche sowie der Schlauchturm wurden umfassend modernisiert. Zusätzlich wurde eine Wärmebildkamera vom Typ MSA Auer Evolution 5000 angeschafft.

2005 – In diesem Jahr wurde die Feuerwehrjugend Lofer gegründet – ein bedeutender Schritt zur Förderung des Nachwuchses und zur langfristigen Sicherung der Einsatzbereitschaft.

2009 – Im Jahr 2009 wurde das neue Kleinlöschfahrzeug KLF-A offiziell in den Dienst gestellt und feierlich gesegnet. Das Fahrzeug basiert auf einem Mercedes Benz Sprinter 518 CDI 4x4 und wurde von der Firma Rosenbauer aufgebaut. Es bietet Platz für eine Besatzung von neun Personen und ist mit einer Tragkraftspritze FOX 4, einem Lichtmast und umfangreicher Ausrüstung für Lösch- und technische Einsätze ausgestattet.

2011 – Die Feuerwehr Lofer konnte auf ihr 130-jähriges Bestehen zurückblicken, das im Rahmen eines großen Festes gefeiert wurde.

2015 – Im September wurde ein neues Versorgungsfahrzeug (VFA) vom Typ Isuzu D-Max, Baujahr 2015, mit Aufbau der Firma Lagermax in Dienst gestellt. Es ersetzte den bisherigen Opel Campo (Baujahr 1995) und dient vorrangig dem Material- und Gerätetransport. Mit verschiedenen Aufbaumöglichkeiten wie einem Schlauchmodul oder einer Atemschutztransportbox ist es flexibel und vielseitig einsetzbar.

2017 – Die Feuerwehr erhielt einen Stapler, der von der Firma Hohenwarter zur Verfügung gestellt und in Eigenregie vollständig generalüberholt wurde.

2019 – Gleich zwei neue Fahrzeuge wurden in Dienst gestellt: Im April ein neues Mannschaftstransportfahrzeug (MTFA), ein Mercedes-Benz Vito Tourer PRO 116 CDI 4x4, aufgebaut von der Firma ATOS, als Ersatz für den bisherigen VW T4. Im Mai folgte ein neues Rüstlöschfahrzeug RLF-A 2000 Tunnel auf einem MAN TGM 18.340, das von Rosenbauer aufgebaut wurde und über einen 2000-Liter-Wassertank sowie umfangreiche Ausrüstung für Brandeinsätze und technische Hilfeleistungen verfügt.

2022 – Im Juni wurde das Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug (GSF) Pinzgau in Lofer stationiert. Es kommt bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen im gesamten Pinzgau zum Einsatz.

2024 – Im April konnte nach umfangreichen Umbauarbeiten das modernisierte Vereinshaus (Feuerwehr, Bürgermusik, Bergrettung) feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Die gesamte Zeugstätte wurde technisch und funktional erneuert und entspricht nun wieder dem aktuellen Stand der Technik. Alle Ebenen sind durch einen Aufzug vollständig barrierefrei zugänglich. Ergänzt wurde das Gebäude unter anderem durch eine neue Waschhalle, ein Behinderten-WC, erweiterte Lagerräume und eine vergrößerte Atemschutzwerkstatt. Eine installierte Photovoltaikanlage ermöglicht darüber hinaus eine nachhaltige Energieversorgung und sichert im Bedarfsfall eine Notstromversorgung des Hauses.